Bericht des Lehrers Lenz in Mastholte über den gegenwärtigen Stand der Imkerei in hiesiger Gemeinde. Mastholte, den 20. Juli 1905.
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Es ist zweifellos, daß die Zahl der Imkerei betreibenden Personen in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Durch die ständige Ausrottung der (freistehenden…….?) Sträucher, die Umbrechung der Heideflächen und das Abnehmen des Buchweizenanbaus, sind die Vorbedingungen für eine rentabele Imkerei nach altem System fast vollständig geschwunden. Man findet deshalb auf einem Stande, wo früher 50 und noch mehr Bienenstöcke standen, nur noch einige armselige Völker und hört fast allgemein die Redensart, die Bienenzucht sei nicht mehr rentabel. Wenn man dabei das System der reinen Korbimkerei im Auge hat, so ist dieser Ausspruch nur zu berechtigt. Unter den heutigen Verhältnissen, wo die eigentliche Honigtracht bisweilen nur 14 Tage bis drei Wochen dauert, kommt es vor allen Dingen darauf an, die Völker zu einer derartigen Stärke zu bringen, daß sie diese kurze Zeit gründlich ausnutzen können. Dies kann nur bei der sogenannten Mobilimkerei, d.h. der Imkerei mit beweglichem Wabenbau geschehen. Alle Imker in hiesiger Gegend, welche zu dieser Methode übergegangen sind, haben auch heute noch recht erfreuliche Resultate aufzuweisen. In hiesiger Gemeinde besteht seit dem Jahre 1896 ein Imkerverein, der durch Herrn Lehrer Wiemers Wulfhorst, Herrn Lehrer Karl Bokel und mich ins Leben gerufen, ca. 20 Mitglieder zählt und recht erfreuliches geleistet hat. Leider wurde Herr Wiemers durch Krankheit gezwungen, den Vorsitz niederzulegen und wurde derselbe nunmehr mir übertragen. Der Verein wird wie bisher, so auch in Zukunft durch theoretische und praktische Unterweisung seiner Mitglieder das so nötige Verständnis für Imkerei immer weiter verbreiten und vertiefen.
Lenz, Lehrer